Ist das Kunst
oder kann das weg?

Die kölnknipse-Streetart-FAQ

Unsere Streetart-Fundstücke sind kleine, besondere Stadt-Ansichten. Die kölnknipse liebt die Vergänglichkeit der Streetart und versucht, den besonderen Moment festzuhalten, wenn sie ein kleines Kunstwerk findet. 

In diesen FAQ beantworten wir alle Fragen rund ums Thema Streetart.

Warum fotografierst Du Streetart?

Weil ich die Kunstform liebe. Ich verstehe mich nicht als Streetart-Fotograf (tatsächlich macht die Streetart-Fotografie einen sehr kleinen Teil meiner Kunst aus – ich finde einfach besondere Blickwinkel auf meine Stadt. Und manchmal ist Streetart ein Teil meiner Stadt. Ich fotografiere auch keine großen, ins Augen fallenden Kunstwerke. Die bekommen genug Aufmerksamkeit. Meine Liebe gilt den kleinen Kunststückchen, an denen die meisten Menschen achtlos vorüber gehen. Diese möchte ich so in Szene setzen, dass den Menschen eine andere Perspektive ermöglicht wird. Am Stand erzählen wir oft, wo wir die Bilder gefunden haben und wie es dazu kam. 

Von manchen Leuten hörten wir Sätze wie “Bisher habe ich das immer für Schmierereien gehalten. Jetzt sehe ich es mit anderen Augen.”

Aber nicht nur Kund*innen reagieren positiv: Auch Streetartists an unserem Stand freuten sich, bei uns Bilder zu finden, die schon längst von den Wänden entfernt worden waren. Oder sie erzählten uns von ihrem verstorbenen Freund, dem zu Ehren sie eine Botschaft an eine Mauer des Ehrenfelder Bahnhofs gesprayt hatten. “Erzählt bitte allen, die das Bild mögen, von ihm.” Und das tun wir jedes Mal. Wir erzählen die Geschichte/n der Streetart-Kunstwerke, die wir finden.

Wie steht es mit den Credits den Künstler*innen gegenüber?

Wir fotografieren die Kunstwerke in aller Regel nicht einfach ab. Wir setzen sie künstlerisch um und machen unsere eigene Kunst daraus. 

Darüber hinaus versuchen wir bei jedem Bild, auf dem ein Stück Streetart zu sehen ist, die Künstler*in ausfindig zu machen. Leider ist das meistens natürlich nicht möglich. Viele Streetartists bewegen sich am Rande der Legalität und möchten nicht erkannt oder genannt werden. Wir kennen von Begegnungen am Stand bereits eine ganze Menge von ihnen, wissen aber selbst oft deren (Nach-)Namen nicht – und fragen auch nicht danach.

Mit Möglichkeiten der Paste-Ups, Sticker oder Reverse Art schaffen es einige Künstler*innen, die Illegalität zu verlassen. Wann immer es uns gelingt, eine*n Künstler*in zu finden, geben wir ihm oder ihr sehr gerne Credits: Wir nennen (wenn er/sie es wünscht) den Namen, verlinken auf Webseiten oder Social-Media-Accounts. Auf der Produkt-Seite im Onlineshop geben wir jeweils auch Platz für einen eigenen Text. Damit möchten wir den Streetartists jeden Respekt zollen, der uns möglich ist. Respekt ist womöglich der größte Faktor an Wertschätzung, den es geben kann in einer Szene, wo der Wert eines Kunstwerkes sich nicht an materiellem Wert festmachen lässt.

Die Erschaffer*innen der Kunststücke waren, wenn sie uns auf Märkten begegneten und ansprachen, meistens begeistert: Sie empfanden die fotografische Umsetzung als Würdigung. 

Wie findet ihr die Streetartists?

Wir suchen über Social Media und Web – tatsächlich haben wir unser Instagram Account nur angeschafft, um besser Streetartists finden zu können. Darüber hinaus sind wir mit Streetartists im Gespräch, die die Szene von innen kennen und uns helfen, Bilder zu identifizieren. Wir sind superdankbar für ihre Hilfe!

NoTos aus Mainz:

Facebook: facebook.com/notos.art
Instagram: instagram.com/NoTos_art

Ambush aus Berlin:

Website: artisanambush.wordpress.com
Facebook: facebook.com/artisanambush
Instagram: instagram.com/ambushberlin

Loki aus Freiburg: 

Facebook: facebook.com/Lokistreetart

Und Lilo Lilo aus Freiburg

Hier sind noch ein paar weitere Streetartists, die wir mögen und die uns mögen. 😉 Viel Spaß beim Erkunden ihrer Kunst:

Huami:
facebook.com/thehuami
instagram.com/hu.am.i

Joey:
www.instagram.com/joey_yo/

Frank Zappel:
instagram.com/frank_zappel

Kartoffeltierchen:
instagram.com/vergerdte_welt
facebook.com/vergerdtewelt

Mr. und Mrs. Balloon:
instagram.com/mr_mrs_balloon

La Choette Colorée:
Instagram.com/lachouettecoloree

Solltet Ihr Kunstwerke auf unserer Seite fotografiert finden, deren Künstler*innen wir noch nicht kennen, schreibt uns bitte eine Mail!

Danke Euch!

Und was ist mit dem Geld? Ihr verkauft die Bilder doch!

Erst mal: Wir verkaufen unsere eigenen Fotos, nicht die Streetart-Kunstwerke. Durch den Dialog mit den Streetartists verstehen wir, dass für viele von ihnen kein kommerzieller Aspekt hinter ihrer Kunst steht. Manche wollen ein bewusstes Zeichen gegen die Kommerzialisierung von Kunst setzen. 

Und dann gibt es noch die, die ihre Kunst auch selbst vermarkten. Diese Künstler*innen wollen die Umsätze an ihrer Kunst selbst machen. Klar.  

Die Hauptmotivation bei der Streetart-Fotografie ist für uns nicht das Geldverdienen, sondern der Gedanke, sie festzuhalten und weiter zu geben. Trotzdem schaffen wir im Laden und auf Märkten immer wieder Raum für die Streetart, obwohl sich die meisten einzelnen Bilder aus der Kategorie eher selten verkaufen. Wir schaffen Raum, weil sie tatsächlich eine Bereicherung sind. Keine kommerzielle, sondern eine inhaltliche.

Es macht uns Freude, die Menschen schmunzeln, darauf zeigen und darüber nachdenken zu sehen. Es ist schön, dass Menschen durch uns einen anderen Blick auf Streetart gewinnen. Wie eine Kundin mal sagte: “Seit ich Eure Bilder kenne, gehe ich mit anderen Augen durch die Straßen der Stadt.” Ist das nicht ein Grundbedürfnis jeder Kunst?

Wir wollen unserer Wertschätzung der Streetart und ihren Künstler*innen gegenüber auch auf eine greifbare Art und Weise Ausdruck verleihen. Darum haben wir eine Lösung gefunden: Wir spenden ohnehin bereits an wechselnde Organisationen und wollen nun vermehrt solche aussuchen, die Streetart und Streetartists unterstützen. Zum Beispiel an die Mittwochsmaler Köln, die tolle Sachen machen! Wenn Ihr eine Idee habt, wohin die Spenden gehen sollen, kontaktiert uns gerne per Mail darüber.